Dämmer brach plötzlich neben Natter zusammen, ihr Fauchen zerriss die gespannte Stille wie ein Blitz in einer dunklen Nacht. Für einen Moment erstarrte Natter, sein Herz schlug wild gegen seine Rippen. Der Trotz in Dämmers Blick erlosch, übrig blieb nur Schmerz, als sie sich auf dem Boden zusammenrollte, die Krallen tief in die Erde gekrallt.
Schock durchfuhr Natter, doch als er sah, dass die drei Clan-Katzen zögerten, anstatt sofort zu helfen, verwandelte sich seine Angst in heiße Wut. Sein Fell sträubte sich, die Muskeln spannten sich unter dem Pelz, und er stieß ein warnendes Knurren aus. Mit einem Satz schob er sich schützend vor Dämmer, die Ohren angelegt, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
„Was wartet ihr?“, fauchte er, die Stimme rau vor Sorge und Zorn. „Seht ihr nicht, dass sie Hilfe braucht?“ Seine Worte waren scharf wie Dornen, sein Blick voller Anklage. Für einen Herzschlag war er bereit, sich auf die Fremden zu stürzen, sollte einer von ihnen auch nur einen Herzschlag zu lange zögern.

(@Sprenkeltropfen, @Rotschimmer, @Distelglanz)

Sprenkeltropfen blickte überrascht zu @Distelglanz , als sie meinte, Habichtnacht sollte die beiden Streuner mal durchchecken. Bei genauerem Anblick fiel aber auch Sprenkeltropfen auf, dass Distelglanz recht hatte - die beiden waren wirklich sehr erschöpft. Sie konnte aber auch sowas von verstehen, weshalb Rotschimmer die Idee gar nicht für gut befand. Und da die beiden Streuner nicht gerade viel von Territoriumsgrenzen und weiteren Clanangelegenheiten hielten, machte es wohl eher wenig Sinn, sie näher ans Clanleben zu bringen. Zumal der schwarze Kater ja selbst sagte, dass sie nur auf der Durchreise wären. Daher war Sprenkeltropfen kurz davor, Distelglanz ebenfalls zu widersprechen. Als dann jedoch der schwarze Kater sich zu Wort meldete und versprach, sich an die Regeln zu halten und keinen Ärger zu veranstalten und am nächsten Tag so schnell wie möglich aufzubrechen und das Territorium zu verlassen, musste Sprenkeltropfen die Situation nochmal überdenken. Sie wusste, dass das letzte Wort an ihr hing, da sie 2. Anführerin war. Zumindest solange, wie sie hier beim See waren. Sobald sie ins Lager gehen würde, lag die Hauptentscheidung an Schneestern. Einen kurzen Moment schaute sie zur fremden Kätzin, welche in Begleitung des anderen Streuners war. Auch sie tat ihre Zustimmung kund. Zwar hatte Sprenkeltropfen das Gefühl, dass diese Zustimmung nicht mit voller Überzeugung getroffen wurde, aber den beiden Katzen war bestimmt bewusst, was ihnen drohte, wenn sie sich gegen den Clan stellten. Denn zwei gegen einen ganzen Clan hätten keine Chance. Als Rotschimmer dann von einem anderen Ort sprach, war Sprenkeltropfen sehr verwirrt. "Von welchem Ort sprichst du, Rotschimmer?", fragte sie deshalb. Und dann bemerkte Sprenkeltropfen, wie sich die Kätzin zusammenzog vor Schmerzen. "Du brauchst wirklich dringend eine Untersuchung von unserem Heiler", entfuhr es Sprenkeltropfen, auch wenn sie noch gar nicht so richtig realisierte, dass sie damit gerade eine Entscheidung getroffen hatte. Die Entscheidung, die beiden Fremden tatsächlich für jene Nacht ins Lager zu lassen. Der schwarze Kater befeuerte die Dringlichkeit ebenfalls. Also übernahm Sprenkeltropfen als 2. Anführerin die Führung und miaute: "Los! Wir gehen ins Lager und unser Heiler wird euch helfen!" Auch wenn die Kriegerin wusste, dass es nicht leicht für den Kater sein würde, jemanden an die zusammengebrochene Kätzin ranzulassen, ignorierte Sprenkeltropfen den Gedanken und miaute: "Helft, mit anzupacken, um die Kätzin ins Lager zu tragen!" Keine Sekunde zögerte sie, sondern sie ging sogleich auf die leidende Kätzin zu, um sie mit den anderen zusammen hochzueben.

@Natter @Dämmer @Rotschimmer @Distelglanz )

Ich war absolut unbegeistert von der ganzen Sache und das @Sprenkeltropfen einfach so zwei noch nie zuvor gesehen Streuner, wo einer dazu extrem aggressiv war, mit ins Lager nehmen wollte beunruhigte mich nicht nur sondern machte mich auch wütend. Ich musste aber dann den Ärger zurückstecken, als ich sah das die eine Katze wohl wirklich Schmerzen hatte. Ich sagte nichts, auch wenn meine Blick meine nicht Begeisterung verriet. Ich ging wortlos an die andere Seite der zusammengebrochenen Katze und versuchte sie mit Sprenkeltropfen hochzuheben.

Als die gesprenkelte Kätzin, die bis dahin geschwiegen hatte, das Kommando übernahm und die anderen Katzen aufforderte, Dämmer ins Lager zu bringen, durchströmte Natter eine Welle aus Erleichterung, so stark, dass ihm für einen Herzschlag die Pfoten weich wurden.

Doch die Sorge um Dämmer ließ ihm kaum Zeit zum Durchatmen.
Noch bevor die Clan-Katzen sich in Bewegung setzen konnten, war Natter schon bei Dämmer. Mit einem Satz war er an ihrer Seite, sein Körper drängte sich schützend an sie. Ohne zu zögern schob er seine Schnauze unter ihre Flanke, stemmte sich mit aller Kraft gegen sie, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Seine Berührung war vorsichtig, aber entschlossen. Er würde sie nicht im Stich lassen, nicht jetzt, wo sie ihn am meisten brauchte.

Dämmer kämpfte gegen das überwältigende Gefühl der Schwäche an. Es widerstrebte ihr zutiefst, sich in einem derart hilflosen Zustand zu befinden, besonders da sie bereits weitaus Schlimmeres überstanden hatte als diese unbedeutenden Bauchschmerzen. Als Natter ihr zur Seite eilen wollte, wies sie ihn mit einer irritierten Kopfbewegung ab. „Schon gut, ich komme alleine klar", presste sie mit gereizter und angespannter Stimme hervor,auch an die anderen Katzen gewandt.
Innerlich bedauerte sie ihren schroffen Tonfall, denn er war ihr Partner und wollte lediglich Unterstützung anbieten. Doch sie hatte impulsiv reagiert und war sich sicher, dass sie dies später bereuen würde – wie so viele ihrer Handlungen. Zudem wollte sie die Clankatzen auch nicht so angehen,aber es fiel ihr so schwer Schwäche zu zeigen,vorallem vor so vielen Katzen. Ihr war kaum bewusst, wie ihre Worte und ihr Verhalten auf andere wirkten, da sie sich lediglich nach Ruhe sehnte und endlich eine Erklärung für ihre quälenden Bauchschmerzen finden wollte.
Mit zitternden Pfoten richtete sie sich auf und wartete darauf, dass die anderen Katzen sie zu ihrem Lager begleiten würden. In diesem Moment war sie gefangen zwischen dem Bedürfnis nach Unterstützung und dem unbändigen Wunsch, ihre Unabhängigkeit zu bewahren.