Distelglanz konnte Rotschimmers Ansicht in gewisser Maßen nachvollziehen, auch wenn sie nicht komplett der gleichen Meinung war. Ja – ohne Kater würden sie erstmal gar nicht existieren. Ohne Kätzinnen aber auch nicht, das war ihr ebenso bewusst. Distelglanz selber war sich aber sicher, dass sie wohl nie eine eigene Familie gründen wird. Über einen Gefährten ließ sich vielleicht noch reden, aber was Junge anging, war sie sich noch extrem unsicher. Es war nicht so, dass sie keine wollte, aber der Gedanke daran, so verletzlich zu sein und die Verantwortung für neues Leben zu tragen, schreckte sie ab.
Sie nickte Rotschimmer zu, ihre Augen voller Mitgefühl. „Und das musst du auch nicht können. Das, was dir passiert ist, mit dem Unfall, ist schrecklich und hat dein Leben verändert. Aber vielleicht lag es auch irgendwie in deiner Bestimmung, keine Jungen zu bekommen? Vielleicht ist dein Weg ein anderer, einer, der genauso wichtig ist, nur eben anders aussieht. Nicht jede Katze muss eine Familie gründen, um einen Wert für den Clan zu haben. Manchmal sind es die unerwarteten Pfade, die uns zu dem machen, was wir sein sollen.“