„Gut, dann machen wir uns jetzt auf den Weg zum FrostClan“, erwiderte Distelglanz bereitwillig und streckte ihre Beine ausgiebig. Die Vorfreude, das Lager des Frostclans zu sehen, war groß. Bisher kannte sie nur das Lager ihres eigenen Clans,was natürlich kein Problem war, doch das hier versprach eine aufregende Abwechslung zu werden.
Distelglanz kam genervt ins Lager getappt. Ihr ursprünglicher Plan war es,Beute zu fangen aber daraus wurde heute leider nichts,da sie nur halbherzig bei der Sache war. Als ihre Augen dann Rotschimmer erblickten,fingen diese freudig an zu strahlen und sie tappte auf sie zu. „Hallo Rotschimmer!“ Rief sie ihr schon zu.
Als Distelglanz @Sprenkeltropfen‘s Stimme hörte, wandte sie sich neugierig um. Ihre Augen blitzten auf, als Sprenkeltropfen ihr erzählte, dass sie gemeinsam beim FrostClan nach dem Rechten sehen wollte, da dieser bei der großen Versammlung gefehlt hatte. Sofort nickte sie zustimmend. „Ja, klar! Ich hatte mir vorhin auch schon Sorgen gemacht. Wann wollen wir aufbrechen? Gleich? Oder später?“, fragte sie aufgeregt. Es war aufregend, da sie den FrostClan noch nie zuvor persönlich getroffen hatte. Natürlich beschlich sie auch eine gewisse Sorge, ob alles in Ordnung war, doch sie wollte sich kein vorschnelles Urteil bilden.
Distelglanz' Ohren zuckten neugierig, als Plätscherpfote einen Namen erwähnte, der ihr völlig fremd war. „Kieselherz? Der Name sagt mir ehrlich gesagt nichts. Aber vielleicht kenne ich Kieselherz,nur nicht unter diesem Namen. Beschreib mir doch mal, wie sieht er oder sie denn aus?" Ihre Augen suchten in Plätscherpfotes Gesicht nach einer Antwort. Eine Katze namens Kieselherz war ihr bisher noch nicht zu Ohren gekommen, und sie runzelte leicht die Stirn, um sich besser zu erinnern. War es vielleicht eine neue Katze im Clan? Oder gehörte sie dem FrostClan an? Schließlich war sie selbst noch nicht so lange hier, um alle Katzen persönlich zu kennen. Sie überlegte, ob sie in den letzten Tagen jemanden gesehen hatte, der dieser Beschreibung entsprechen könnte, aber nichts Konkretes fiel ihr ein.
Distelglanz lachte herzhaft, als Plätscherpfote meinte, dass es nichts weiter als nervig war. Gerade in diesem Moment erreichte sie die Frage, warum sie eigentlich selbst zu den Clans gekommen war. Sofort holten sie die Erinnerungen an ihre alte Gruppe ein, vermischt mit einem Hauch von Traurigkeit. Sie waren einfach verschwunden, und sie wusste nicht, ob es Absicht war oder nicht. „Bevor ich mich dem Clan angeschlossen habe, lebte ich mit einer Gruppe anderer Streuner zusammen. Wir waren wie eine kleine Familie, haben uns gegenseitig unterstützt und beschützt. Doch von einem Tag auf den anderen waren sie einfach weg. Einfach so verschwunden. Ich hatte keine Ahnung, wohin sie gegangen waren oder warum sie mich zurückgelassen hatten. War es Absicht? Hatten sie mich vergessen? Ich weiß es bis heute nicht. Jedenfalls war ich plötzlich allein, ganz auf mich gestellt. Und ich muss sagen, das war eine verdammt harte Zeit. Mir war aber klar, dass ich das auf keinen Fall wollte – diese Einsamkeit, diese Ungewissheit. Also habe ich mich auf die Suche nach ihnen gemacht, Tag und Nacht, ohne Erfolg. Überall suchte ich nach Hinweisen, nach Spuren, aber es gab nichts. Dann, als ich schon fast die Hoffnung aufgegeben hatte, bin ich auf Rotschimmer gestoßen. Ich bin mir sicher, dass du sie auch noch kennenlernen wirst. Sie hat mir angeboten, mich dem Clan anzuschließen. Und natürlich habe ich zugestimmt. Der Clan gab mir ein neues Zuhause, eine neue Familie. Und dafür bin ich Rotschimmer ewig dankbar.“
Distelglanz erreichte das verlassene Haus, den Treffpunkt der beiden Clans. Ihre Augen musterten die heruntergekommene Fassade, während sie sich fragte, was diese ungewöhnliche Zusammenkunft wohl bringen würde. Neben ihr trottete Blitzsturm, dessen Nase unaufhörlich zuckte. Er schien die Luft mit all ihren fremden und vertrauten Düften aufzusaugen, ein Zeichen seiner wachsamen Neugier auf das, was vor ihnen lag.
„Ich glaube fest an den Sternenclan, ja. Allein der Gedanke, dass es nach diesem Leben noch ein weiteres gibt, gefällt mir. Ein Leben, das frei von den Sorgen und dem Stress dieser Welt ist. Ich möchte nicht nach meiner Zeit hier einfach irgendwo im Nirgendwo landen, das ist keine schöne Vorstellung“, erklärte sie, während sich ihr Gesicht leicht verzog, als sie an diese Möglichkeit dachte. Sie konnte sich schlichtweg nicht vorstellen, einfach aufzuhören zu existieren. „Außerdem gibt es mir ein warmes und tröstliches Gefühl zu glauben, dass jene, die wir einst kannten und liebten, von dort oben über uns wachen und nicht einfach für immer verschwunden sind.“
Distelglanz schaute sie fragend an. „Naja, so ganz verschwunden oder ausgelöscht sind sie ja nicht wirklich. Es gibt immer noch Katzen wie dich, die die Erinnerung an sie wachhalten. Und selbst wenn es so wäre, dürfen wir nicht vergessen, dass sie vom Sternenclan aus über uns wachen“, erklärte sie sanft, während ihr Blick kurz zum Himmel wanderte, als wollte sie die Ahnen selbst grüßen. „Ihre Weisheit und ihr Mut leben in uns weiter, solange wir ihre Werte ehren. Und an uns wird man sich ganz bestimmt auch erinnern,wir sind unvergesslich.“ Lachte sie.
(Hätte ich glaube ich auch so gemacht,die Erinnerungen zu verlieren wäre mir zu schade)
Distelglanz konnte es sich einfach nicht verkneifen, noch einen kleinen Scherz anzubringen. „Ich habe eben immer recht“, schmunzelte sie und mühte sich, ein Lachen zu unterdrücken. Sie wartete einen Moment, bis Rotschimmer sich etwas vom Frischbeutehaufen geholt hatte, bevor sie sich wieder zu ihr gesellte.
Distelglanz warf auf Rotschimmers Frage hin einen kurzen, fast schon pflichtbewussten Blick über das Lager. Einfach aus Prinzip. Dann wandte sie sich wieder ihr zu und sagte: „Um ehrlich zu sein? Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass unser Clan bald Zuwachs bekommen wird. Selbst jetzt wirkt er ja schon deutlich belebter.“
Distelglanz nickte zustimmend. „Wie du schon sagtest, du hast mich. Und solange du mich hast, hast du auch immer jemanden, der dich versteht“, versprach sie lächelnd. Auf ihren letzten Satz hin musste sie selbst noch mehr grinsen. „Das will ich doch schwer hoffen!“, lachte sie, wobei ihre Augen vor Vergnügen funkelten.
Distelglanz warf Rotschimmer einen Blick voller Verständnis zu. Ihr Gespräch hatte tatsächlich eine Tiefe erreicht, die sie nicht erwartet hatte. „Ich bin mir sicher, dass das Schicksal es gut mit uns meint und dass die Zukunft noch schöne Dinge bringen wird. Was nicht ist, kann noch werden – oder auch nicht“, antwortete sie mit einem leichten Lächeln. „Das Leben kann so anstrengend sein“, fügte sie dann noch belustigt hinzu, als ob sie die Schwere des Gesprächs ein wenig auflockern wollte.
Distelglanz zuckte nachdenklich mit den Schultern, bevor sie einen Entschluss fasste. „Ich, für meinen Teil, denke, es ist deutlich gesünder, nicht zu lieben, zumindest nicht auf romantische Weise, als jemanden zu lieben, den man nie wiedersehen wird.“ Ihre Stimme war fest, als sie fortfuhr: „Lieber würde ich niemals lieben, als einem Kater ewig hinterherzutrauern und zu hoffen, dass er doch irgendwann zurückkommt. Es ist besser, sein Herz zu schützen, als es dem Schmerz der ewigen Sehnsucht auszusetzen. Die Liebe kann eine wunderbare Sache sein, aber wenn sie mit dem Wissen einhergeht, dass sie niemals erfüllt werden kann, wird sie zur Qual. Ich wähle den Schutz meines Herzens, auch wenn das bedeutet, auf die Möglichkeit großer Freude zu verzichten.“
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