Fuchspfote verzog das Gesicht, als hätte Weidensee sie wirklich gerade „Maus“ genannt – dann schnaufte sie leise und rollte mit den Augen. „Tja. Beste Schülerin eben. Wer sonst kann mit einem Satz gleichzeitig beleidigt und gelobt werden?“ Sie ließ sich tiefer ins Gras sinken, presste die Flanken flach und lauschte kurz. Vögel. Irgendwo da vorn, flatternd, unaufmerksam. „Hoffnungsträgerin… na, weil ich die einzige bin, die hier überhaupt noch was fängt“, murmelte sie, während sie sich geduckt voranschob. Ein kleines Rascheln. Ein Schatten auf dem Boden. Kein Witz mehr. Kein Gerede. Dann – ein Satz, ein Federschlag, ein kurzes Knurren. Mit dem Vogel zwischen den Zähnen trottete sie schließlich zurück zu Weidensee, der Schweif leicht erhoben. „Na? Reicht das für den Rückweg, oder soll ich dich wirklich schleifen?“ Murmelte sie grinsend durch die Beute hindurch und schnippte mit der Schweifspitze — so eine Erfolgreiche Jagd wird selbst Gewitterwolke ihr sicher nicht glauben. Fuchspfote konnte nicht anders als mit stolz in ihrer Brust zu schnurren. Manchmal machte Jagen ja doch spaß.
Fuchspfote blinzelte Weidensee an, als diese vom "Rausschleppen" sprach, und verzog dabei spöttisch das Gesicht. „Klingt, als würdest du mich gleich selbst als Beute betrachten, wenn ich mich hier weiter abstrample“, murmelte sie, nicht ganz ernst, aber auch nicht völlig scherzhaft. Dann gähnte sie demonstrativ, schob es aber schnell mit einem leichten Kopfschütteln weg. „Lebensenergie, huh? Ich glaub, meine ist heute in der Dornenhecke hängengeblieben.“ Trotzdem hob sie leicht den Kopf, ließ den Blick über die moosgrüne Senke vor ihnen gleiten und zuckte dann mit den Schultern. „Ein Vogel wär nett. So einer, der nicht direkt bei jedem Astknacken in den Himmel schießt. Vielleicht ein bisschen dämlich. Oder taub.“ Sie schmunzelte müde, schielte aber zu Weidensee. „Und Moralische Unterstützerin klingt gar nicht schlecht. Aber dann will ich bitte auch 'Hoffnungsträgerin' genannt werden. Klingt dramatischer.“ Sie trabte langsam an, schnupperte kurz, bevor sie den nächsten Schritt tat, die Schultern im Übergang von Jagdlust zu Müdigkeit locker hängenlassend. „Also los, Unterstützung. Augen offenhalten und bitte keine Äste zerknacken, ja?“ Ein letzter, schiefgrinsender Blick über die Schulter. „Wenn ich noch ein Tier erwisch, trag ich dich zurück ins Lager. Auf meinem Schwanz.“ Nicht dass sie das tatsächlich tun könnte – aber ein bisschen große Klappe schadet nie. Nicht bei Fuchspfote. Und schon gar nicht, wenn das Lager noch ein ganzes Stück weit entfernt liegt.
Fuchspfote hatte den Hasen gerade notdürftig vergraben, ein bisschen zu hastig, sodass noch ein Stück Fell aus der Erde lugte, als Weidensee zu ihr aufholte. Die Worte der Ältesten perlten anfangs nur halb an ihr vorbei – sie hörte sie schon, nahm sie aber mehr wie Windrauschen wahr. Mit einem letzten Scharren trat sie zurück und schüttelte Staub aus ihrem Pelz, der Blick auf Weidensee ein wenig schief, ein wenig nachsichtig. „Tja, Naturtalent eben“, miaute sie, die Mundwinkel zuckend, wobei nicht ganz klar war, ob sie damit sich selbst, den Hasen oder einfach die ganze absurde Situation meinte. Weidensees lockeres Zwinkern entlockte Fuchspfote ein leises Schnauben, doch statt einer frechen Antwort verzog sie einfach nur das Gesicht und ließ ihren Blick durch die Bäume schweifen. Der erste Jagderfolg hatte sich gut angefühlt – irgendwie lebendig, aufregend. Aber jetzt? Jetzt war die Aufregung schon ein bisschen abgestanden, wie abgestandenes Wasser am Rand eines Bachs. Noch ein Tier, dachte sie. Noch ein letztes. Dann zurück ins Lager, irgendwas essen, vielleicht ein bisschen schlafen. „Ach, komm“, murmelte sie, mehr zu sich selbst als zu Weidensee, und streckte sich halbherzig. „Ein Beutetier fang ich mir noch. Sonst lohnt sich das Rausschleppen doch gar nicht.“ Sie schlug sich den Schweif einmal über die Pfoten, als müsste sie sich selbst aufrütteln, dann schlich sie ein Stück voraus. Ihr Schritt war flüssig, aber nicht mehr so energiegeladen wie zuvor – mehr Routine als echter Eifer. „Und du kannst ja... moralische Unterstützung leisten oder so.“ Ihr Ton war ein nachlässiges Miauen über die Schulter hinweg, begleitet von einem müden Funkeln in den Augen. Trotzdem war da noch ein kleiner, störrischer Funke in ihr, der sich weigerte, schon aufzugeben. Schließlich war sie Fuchspfote – und wenn sie sich einmal was in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie das auch durch. Selbst wenn der Spaß daran schon halbschlafend hinterherhinkte.
Fuchspfote schenkte der Ältesten kaum mehr als ein flüchtiges Schmunzeln, während diese sich in einer fast schon demonstrativen Kauerstellung mühte. Ihre Aufmerksamkeit glitt ab, verlor sich irgendwo zwischen den warmen Lichtflecken, die durchs Geäst fielen, und dem dezenten, beständigen Wispern des Waldes. Sie dachte gerade darüber nach, wie absurd es eigentlich war, sich wegen eines Hasen so viel Mühe zu geben – als plötzlich Bewegung in ihrem Augenwinkel aufflackerte. Ein erschrockenes Blinzeln – und dann raste der Hase auch schon direkt auf sie zu, ein zappelnder, aufgeschreckter Fellball mit weit aufgerissenen Augen. Im ersten Moment blieb Fuchspfote einfach nur stehen, die Pfoten halb in der Luft, der Mund ein kleines Stück offen. Eine absurd lange Sekunde lang starrte sie dem Tier entgegen wie einem drohenden Unwetter. Dann, mit einer Mischung aus instinktivem Reflex und völliger Planlosigkeit, sprang sie. Es war kein sauberer, durchdachter Sprung. Nein. Es war mehr ein halbseitiges Abrollen, ein hektisches Einklappen der Beine und ein Schlenkern des Schweifes, das sie irgendwie in Richtung des Hasen katapultierte. Mit einem dumpfen Plumps landete sie auf dem Boden – und auf dem Hasen. Einen Moment lang war nur das raschelnde Zucken von Fell und Blättern zu hören. Dann hob Fuchspfote vorsichtig den Kopf, eine Pfote immer noch auf dem zappelnden Körper, und schnappte blitzschnell zu. Stille. Sie hockte da, das Fell zerzaust, ein Halm Gras aus ihrem Ohr hängend, und starrte auf ihre Beute. Langsam drehte sie sich zur Ältesten um, ein schiefes, selbstironisches Grinsen auf dem Gesicht. „Sieht aus, als wär ich ein Naturtalent“, schnurrte sie, halb spöttisch, halb atemlos. Ihr Blick flackerte kurz am Hasen entlang, dann an Weidensee. „Oder der Hase ein Naturdummkopf.“ Sie schüttelte sich ein paar Blätter aus dem Pelz und trat, den Hasen im Maul, lässig einen Schritt zur Seite – als wäre das alles genau so geplant gewesen. Natürlich. Doch den darauffolgenden scharfen Blick konnte sie einfach nicht unterdrücken. „Beim nächsten mal fang ihn aber selber“, murmelte sie durch die Beute hindurch, während sie zum Fuße eine Baumes stapfte um den Hasen dort zu vergraben bis sie fertig mit der Jagd waren.
Heyy @Eisherz , also ich würde mich echt mega freuen wenn ich das machen dürfte (hab schon einen passenden Oc gemacht deswegen 🌷). Undd momentan würde das vllt auch, da Eisstreif(-stern) Anführer wird, besser aussehen da sonst zwei Katzen mit der selben Vorsilbe vorne sein würden ><
Ich danke dir vielmals für deine Geduld und das du mir den Rang überlässt 🫶💫
@Weidensee (sorry das es so lange gedauert hat + so lang ist 🫠✌️Kann mich nicht kurz fassen 😔😔🤚)
Mit einem leisen, kaum wahrnehmbaren Brummen in der Kehle folgte Fuchspfote der Ältesten aus dem Lager, die Schultern träge, der Schweif rhythmisch schnippend hinterher pendelnd wie das letzte bisschen Motivation, das sich noch nicht entschieden hatte, ob es heute mitziehen wollte oder nicht. Der Wald begrüßte sie mit diesem eigenartigen Hauch von Frische, der in der Blattfrische stets über dem Boden schwebte wie ein Versprechen – oder eine schlecht getarnte Pflicht. „Also, Hase“, miaute sie schließlich, ohne viel Begeisterung, als würde das Wort selbst schon nach Anstrengung schmecken. Ihre Schritte waren leise, sicher, beinahe elegant – nicht, weil sie sich Mühe gab, sondern weil ihr Körper einfach wusste, wie das ging. Ein paar Schwanzlängen vor ihr tappte Weidensee, etwas zu aufrecht für jemanden, der angekündigt hatte, sich gleich blamieren zu wollen. Fuchspfote warf ihr einen schiefen Blick zu, das Ohr zuckte. „Ich hoffe, der Hase da draußen weiß wenigstens, wie viel Erfahrung du mit Kräutersäckchen und Mondsichelgeschichten hast“, murmelte sie, gerade laut genug, dass es wie ein sarkastischer Kommentar und wie beiläufige Feststellung gleichzeitig wirkte. Der Geruch nach Beute war tatsächlich da – kaum zu leugnen, das Kitzeln in der Nase, das leise Flattern in der Luft. Fuchspfote sog die Waldluft ein, als wollte sie sie schmecken. Dann blieb sie stehen. Ihr Blick schärfte sich, die Muskeln spannten sich für einen Moment unter ihrem dichten, calicogefleckten Fell. „Da vorn…“, hauchte sie, nicht weil sie flüstern musste, sondern weil es dramatischer wirkte. „Du kannst den ersten Versuch haben. Ich will ja fair sein.“ Ein Grinsen zuckte über ihr Gesicht, kurz, schief und eindeutig. „Und ich will sehen, ob du überhaupt noch weißt, wie man sich duckt, ohne dass’s in den Gelenken kracht.“ Sie trat zur Seite, bedeutete Weidensee den Vortritt mit einer eleganten Pfotenbewegung, die fast schon spöttisch höflich wirkte. Der Hase würde sie vermutlich beide auslachen. Aber das war vielleicht der erste interessante Moment des Tages. Und immerhin: besser als mit einem halb vergammelten Eichhörnchen im Lager zu hocken.
Die Stimme der Ältesten drang erst spät zu Fuchspfote durch – wie durch Wasser, oder durch einen besonders langweiligen Traum. Ihr Blick hob sich langsam, als würde das Gewicht ihrer Lider allein schon zu viel Energie kosten. Einen Herzschlag lang starrte sie Weidensee an, blinzelnd, regungslos. Dann ein schnaubendes Ausatmen – halb genervt, halb belustigt. „Ich? Falsch aufgestanden?“ Sie ließ den Kopf zur Seite kippen, als würde sie kurz darüber nachdenken. „Möglich. Oder das Lager ist einfach nur besonders öde heute.“ Ihr Blick fiel wieder auf das tote Eichhörnchen vor ihr, das sich inzwischen genauso müde anfühlte wie sie selbst. „Und das hier ist auch keine große Hilfe“, murmelte sie, als hätte das Tier sie persönlich enttäuscht. Mit der Pfote stupste sie es noch einmal, ließ es dann aber liegen wie einen Gedanken, der zu faul war, zu Ende gedacht zu werden. Als Weidensee das Wort Jagen aussprach, verzog Fuchspfote das Gesicht leicht, als hätte jemand ihr vorgeschlagen, das Lager zu fegen. Doch statt einer spitzen Bemerkung kam nur ein leises: „Du willst jagen?“ Ihr Ton war nicht spöttisch, nur... skeptisch. Ehrlich verwundert. „Ich mein – hey, Respekt. Ich dachte, du bleibst lieber bei den Kräutern und dem ganzen Schnickschnack.“ Sie setzte sich nun doch auf, der Bewegungsdrang in ihren Gliedern schwach, aber spürbar. Ihre orangefarbenen Augen musterten die Älteste kurz, dann wanderten sie wieder zum Waldrand, wo sich das Licht zwischen den Tannen zerriss wie Spinnwebfäden. „Naja, ich hab nichts Besseres zu tun“, meinte sie dann mit einem Achselzucken, so beiläufig, als ginge es um einen Spaziergang zum Frischbeutehaufen und nicht um eine spontane Jagd. „ Wenn du dich schon blamierst, dann will ich wenigstens mitmachen. Teamarbeit und so.“ Mit einem Schnippen ihres Schweifs stand sie auf, gähnte betont, und trottete ein paar Schritte vor, bevor sie den Kopf wieder halb drehte: „Also wollen wir dann?“
Die Dämmerung legte sich schwer über das Lager des FrostClans, tauchte alles in ein kaltes Blau, das selbst die Stimmen der Krieger dumpfer wirken ließ. Aus dem Schatten einer moosüberwucherten Ecke heraus starrte ein Paar orangefarbener Augen reglos auf die beiden sprechenden Gestalten. Fuchspfote. Ihr Schweif zuckte leicht, nicht aus Interesse, sondern aus einer beinahe kunstvollen Gleichgültigkeit. Die Worte der Krieger perlen an ihren Ohren ab wie Tau an einem Brombeerblatt — sie hörte zu, ja, aber sie meinte es nicht. Vor ihren Pfoten lag ein lebloses Eichhörnchen, die Farbe des Pelzes stumpf, der Geruch alt. Frischbeute, die sich auf dem Haufen verirrt hatte oder von niemandem vermisst wurde. Mit einem langsamen, fast schon demonstrativ gelangweilten Stupser schob Fuchspfote das Tier zur Seite. Dann zurück. Dann wieder zur Seite. Ein Spiel ohne Ziel. Hunger verspürte sie nicht. Der Tag war zu fade, zu spannungslos, um ihm etwas so Banales wie Appetit zu schenken. Stattdessen schien sie darauf zu warten, dass das Eichhörnchen — durch irgendein absurdes Wunder oder reinen Trotz — die Augen aufriss und ihr mit einem Schnappen die Pfote verbeulte. Natürlich tat es das nicht. „Langweilig“, murmelte sie kaum hörbar, mehr zu sich selbst als zu jemand anderem, obwohl ihr Ton den Eindruck erweckte, als wäre selbst diese Feststellung schon zu viel Aufwand gewesen. Fuchspfote legte das Kinn auf ihre Vorderpfoten, die Ohren weiter gespitzt, die Augen halb geschlossen unbeeindruckt weiter die Lichtung beobachtend.