Habichtnacht schleppte sich müde und mit langsamen Schritten heran, nachdem er die Nachricht erhalten hatte, die beiden Streuner zu untersuchen, die sich am See herumtrieben. Er kam vor ihnen zum Stehen und musterte sie eingehend von Kopf bis Fuß. Einerseits wollte er wissen, mit wem er es zu tun hatte, andererseits wollte er auch feststellen, ob äußere Verletzungen vorlagen. Er entdeckte keine, aber er würde die beiden später noch genauer untersuchen. Schließlich stellte er sich vor: „Mein Name ist Habichtnacht, ich bin der Heiler des Flammenclans.“ Seine Worte klangen matt und erschöpft. Er war müde, normalerweise hätte er schon geschlafen, aber das war nun nicht mehr möglich. Dass die beiden Streuner waren, wusste er bereits. Sie rochen auch danach. Nicht, dass es ihn sonderlich kümmerte, es war ihm gleichgültig, denn auch wenn es oft nicht so wirkte, half er anderen Katzen gern, selbst wenn sie nicht zum Clan gehörten.
Ohne nach ihren Namen zu fragen, trat er ein Stück näher. „Ihr habt offensichtlich Beschwerden. Welche genau?“ wollte er wissen. Er konnte es sich jedoch schon denken: Wunde Pfotenballen ganz bestimmt. Krank waren sie aber nicht, das hätte er zweifellos gerochen. Habichtnacht gähnte leise, bevor er fortfuhr: „Erzählt mir, was euch fehlt. Seid unbesorgt, ich werde mein Bestes tun, um euch zu helfen, egal woher ihr kommt.“ Seine Augen suchten nach Anzeichen von Erschöpfung oder Schmerz in ihren Gesichtern. Die Nacht war bereits weit fortgeschritten, und er spürte, wie die Müdigkeit an ihm nagte, aber er würde seine Pflicht als Heiler erfüllen.
Er wartete geduldig auf ihre Antwort, bereit, seine Fähigkeiten einzusetzen, um ihre Leiden zu lindern. In seinem Herzen war er ein Heiler, und das Wohl anderer stand für ihn immer an erster Stelle, ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres Standes.
( @Natter )