#551

RE: Wald (FrostClan)

in FrostClan-Territorium 04.05.2025 20:56
von Maulbeere | 2 Beiträge
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Alter 12 Monde

@Flimmerpelz


Maulbeere hatte den Hasen längst aus den Augen verloren. Er war flink gewesen, ein Schatten zwischen den Farnen, und sie hatte ihm nicht mit voller Ernsthaftigkeit nachgesetzt – eher halbherzig, mehr aus Spieltrieb denn aus echtem Hunger. Sie hatte heute schon gefressen. Ein kleiner Vogel am frühen Morgen, schnell und elegant erlegt. Ihr Fell roch Wald. Und nach Freiheit.

Sie war gerade dabei gewesen, sich unter einem dichten Busch ein wenig auszuruhen, als sie das Geräusch hörte. Ein kaum hörbares Rascheln, zu vorsichtig, um ein Beutetier zu sein. Die Luft roch plötzlich nach Kater. Nicht nach einem Hauskater – nach Wildnis, nach Wald, nach Autorität. Doch bevor sie richtig reagieren konnte, stand er vor ihr.

Groß. Breit gebaut. Das Fell dicht und kräftig, rotweiß wie Schnee bei Sonnenaufgang. Seine Stimme schnitt durch die Luft wie ein scharfer Wind. „Und du bist?“

Maulbeere richtete sich langsam auf, ohne sich zu ducken, ohne zu fliehen. Ihre blauen Augen musterten den Kater mit einer Mischung aus Neugier, Misstrauen und stiller Herausforderung. Ihr Schweif zuckte leicht. Sie roch die Spannung, spürte die Macht, die von ihm ausging, aber etwas in ihr sträubte sich gegen das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen. Besonders vor jemandem, der gleich mit Drohgebärden kam.

Trotzdem – sie wollte keinen Streit. Nicht heute.

„Ich bin Maulbeere,“ sagte sie schließlich und hob das Kinn ein kleines Stück. Ihre Stimme war ruhig, klar, fast gelassen – aber wachsam. „Und bevor du mit dem Pelz zucken musst – ich suche keinen Ärger. Ich wusste nicht mal, dass das hier... irgendwem gehört.“

Sie trat einen Schritt zur Seite, nicht flüchtend, eher um etwas mehr Raum zwischen ihnen zu schaffen. Ihre Ohren waren leicht angelegt, nicht aus Angst, sondern aus Vorsicht.

„Ich bin alleine unterwegs. Streunerin, falls du das meinst.“ Sie sprach das Wort neutral aus, ohne Scham oder Stolz. „Ich bin einfach dem Hasen gefolgt. Ich wusste nicht, dass ich in deinem...“ – sie zögerte kurz, suchte nach dem richtigen Wort – „Territorium gelandet bin.“

Ihr Blick glitt prüfend über ihn. Die Haltung, der Blick, die Worte. Er erinnerte sie an etwas, das sie nie gekannt, aber immer gespürt hatte: Ordnung. Regeln. Ein System, in das sie nie hineingehört hatte. Vielleicht war er Teil einer Gruppe – eines Rudels? Doch Katzen lebten nicht in Rudeln... oder doch?

„Was bist du überhaupt?“, fragte sie dann und trat einen Schritt näher. Ihre Stimme war jetzt nicht mehr nur vorsichtig, sondern interessiert. „Ein Wächter? Ein Anführer?“ Sie blinzelte. „Du benimmst dich jedenfalls so.“

Maulbeere setzte sich hin, den Schweif ordentlich um die Pfoten geschlungen, und ließ ihren Blick nicht von ihm. Sie konnte kämpfen, wenn sie musste – aber sie war keine geborene Kämpferin. Ihre Stärke lag im Springen, im Jagen, im Beobachten. Sie wusste, dass sie gegen diesen Kater wahrscheinlich keine Chance hätte, wenn er es auf einen Kampf anlegte. Aber sie war nicht hier, um zu kämpfen. Gut war sie eh nicht und wenns drauf ankam würde sie fliehen, nicht das sie eh lange an einem ort blieb.

„Ich kann gehen, wenn du willst,“ sagte sie leise. „Ich war nur neugierig. Ich wusste nicht, dass man hier Fragen mit den Krallen stellt.“

Dann hielt sie inne, die Ohren nun leicht vorgedreht, aufnahmebereit, und wartete darauf, wie er reagieren würde. Ob er nur ein weiterer Grobian war – oder jemand, der vielleicht mehr war als bloßer Muskel und Pflicht.

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#552

RE: Wald (FrostClan)

in FrostClan-Territorium 05.05.2025 20:14
von Dunkel | 622 Beiträge
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Alter Nicht angegeben

Ich tappte mit @Nelkenduft in den Wald. "Siehst du. Wir sind problemlos in den Wald gekommen." Ich roch auch noch andere Gerüche. Die von anderen Streunern. "Die haben ja ihre Grenzen überhaupt nicht unter Kontrolle." Aber das interessierte mich erstmal nicht wirklich. Ich zog die Luft tief ein. "Siehst du Nelkenduft, da ist Beute im Überfluss."


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#553

RE: Wald (FrostClan)

in FrostClan-Territorium Gestern 13:13
von Nelkenduft | 17 Beiträge
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Nelkenduft folgte @Dunkel in den Wald und sah sich unruhig um. Ihre Nase sagte ihr, dass sie womöglich nicht allein waren, aber sie konnte keine andere Katze sehen und durch die lange Zeit allein ist sie inzwischen etwas unsicher, ob Gerüche anderer Katzen alt oder doch frisch sind. Als Dunkel erwähnte, dass die Clan-Katzen ihre Grenzen nicht ordentlich kontrollieren, war sie sich sicher, dass der Kater die fremden Gerüche auch wahrnahm und es offenbar keine Clan-Katzen waren. Oder zumindest nicht ausschließlich. Erneut prüfte Nelkenduft die Luft. "Ich kann Mäuse riechen und Eichhörnchen. Und man hört Vögel in den Bäumen.", stimmte sie zu, "Ja, ich denke wir werden hier fündig."

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#554

RE: Wald (FrostClan)

in FrostClan-Territorium Gestern 13:25
von Dunkel | 622 Beiträge
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Alter Nicht angegeben

Ich nickte und bedeutete ihr mit dem Schweif still zu sein. Dann schlich ich langsam ins Unterholz. Ich sah einen Vogel an einem Ast sitzen. Der Ast war recht tief. Ich schlich mich langsam, geschützt vom Dickicht, an den Vogel an. Als ich nah genug war sprang ich ab und packte den Vogel mit meinen Krallen vom Ast herunter. Ich tötete ihn mit einem schnellen Biss in den Nacken. Dann fing ich an den Vogel zu verzehren. "Siehst du, hier gibt's Beute im Überfluss." ( @Nelkenduft )


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#555

RE: Wald (FrostClan)

in FrostClan-Territorium Heute 14:20
von Flimmerpelz | 3 Beiträge
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Alter 45 Monde

@Maulbeere (Sorry das es so lange gedauert hat 🫠🤚 Meine Tastatur war kaputt und ich war zu faul um aufm Handy zu tippen-)

Flimmerpelz blieb reglos stehen, nur seine Schweifspitze zuckte leicht. Die Kätzin sprach ruhig, doch in ihren Worten lag etwas, das ihn stutzig machte – keine Unterwürfigkeit, kein Trotz. Nur… eine klare Stimme. Fremd, aber nicht feindlich.
Sein Blick wanderte über sie, prüfend. Nicht wie ein Jäger, eher wie jemand, der herausfinden will, ob vor ihm Gefahr steht – oder etwas ganz anderes.
„Streunerin also“, murmelte er schließlich, mehr zu sich selbst. Er spannte die Schultern kurz an, ließ sie dann wieder locker. Die Anspannung wich nicht ganz, aber sie veränderte sich. Wurde weniger Abwehr, mehr Wachsamkeit.
„Ich bin Flimmerpelz. Zweiter Anführer des FrostClans.“ Seine Stimme war nun fester, aber nicht mehr schneidend. „Und ja – das hier ist Clan-Territorium. Jeder Farn, jeder Stein. Wir schützen, was uns gehört.“
Ein Moment verstrich, in dem nur das Zwitschern eines Zaunkönigs die Stille durchbrach.
„Aber du bist keine Gefahr. Noch nicht.“ Er trat einen Schritt näher, nicht bedrohlich, eher wie jemand, der wissen will, ob sein Gegenüber standhält oder flieht. Ihre Haltung blieb ruhig. Das gefiel ihm. Irgendwie.
„Du kannst gehen“, sagte er schließlich, neigte leicht den Kopf. „Oder du kannst sagen, was dich wirklich hierher geführt hat. Hasen gibt’s viele. Neugier aber… die führt selten grundlos tief in fremde Wälder.“
Seine blauen Augen ruhten nun still auf ihr. Keine Krallen, keine Befehle – nur die Frage, wer Maulbeere wirklich war. Und ob sie kam, um wieder zu gehen oder ein Ziel vor Augen hatte.

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