Blitzsturm blieb abrupt stehen, seine Muskeln spannten sich kurz an, bevor er sich neben Distelglanz niederließ. Während sie sich setzte, nutzte er die Gelegenheit, ein letztes Mal die Luft zu prüfen, als ob er die bevorstehenden Ereignisse darin lesen könnte. Zufrieden, dass er keine unmittelbare Bedrohung wahrnahm, ließ auch er sich ins Gras fallen. Doch nicht, ohne zuvor einen schnellen, fast eitlen Blick über sein silbergraues Fell zu werfen, um sicherzustellen, dass er dem Anlass entsprechend präsentabel war – und das war er in der Tat. Sein durchdringender Blick glitt fragend durch die Gegend, auf der Suche nach Anzeichen weiterer Katzen, die sich hier versammeln würden. Die quälende Frage nagte an ihm: Wann würde der Frostclan endlich eintreffen?

Ich sah zu Distelglanz und der mir fremden Katzen hinüber. Der FrostClan war nicht anwesend, nur Schneestern, Distelglanz, die mir fremde Katze und ich.

Blitzsturms Blick traf auf Schneestern, die nun direkt vor ihm stand und ihn fragend ansah. Er spürte, wie sich seine Nackenhaare nervös aufstellten, doch er zwang sich zur Ruhe. Mit einer sanften Bewegung hob er seinen Kopf ein wenig an, um seinen Respekt zu zeigen. „Ich bin Blitzsturm“, begann er, seine Stimme ruhig und fest. Eine kurze Pause entstand, in der er ihren Blick suchte, um dann fortzufahren: „Du bist Schneestern, richtig?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, doch er wollte sichergehen, dass er den Anführer des FlammenClan‘s korrekt identifiziert hatte.

Blitzsturm zuckte gelassen mit den Schnurrhaaren, ein Zeichen seiner inneren Ruhe und Gelassenheit. „Die Freude ist ganz meinerseits“, erwiderte er auf Schneesterns Worte, seine Stimme freundlich und zuvorkommend. Dann legte er den Kopf leicht schief, ein Ausdruck von Nachdenklichkeit, der seine smaragdgrünen Augen noch intensiver leuchten ließ.
Er war sich unsicher, wann der FrostClan eintreffen würde oder ob sie überhaupt die Absicht hatten, zu erscheinen. Pfotenfeste Informationen hatte er nicht. Er wusste nicht einmal, ob der FrostClan derzeit überhaupt einen Anführer hatte. Die Nachricht, dass Eisstern zur Anführerin ernannt worden war, hatte ihn noch nicht erreicht.
Ein leises Raunen entfuhr seiner Kehle, bevor er seine Zweifel in Worte fasste. „Sind wir uns denn eigentlich sicher, dass der FrostClan überhaupt kommen wird?“, fragte er schließlich, seine Augen auf Schneestern gerichtet, in der Hoffnung, dass er eine beruhigende Antwort oder zumindest eine plausible Erklärung für die Ungewissheit hatte.

Blitzsturm nickte nur halbherzig, seine Gedanken noch immer bei der ungewissen Situation des FrostClans. Natürlich machte er sich seine Sorgen, warum sie noch nicht aufgetaucht waren, aber er erkannte, dass er im Moment wenig tun konnte, um die Dinge zu beschleunigen oder zu beeinflussen. Also beschloss er, Schneesterns Vorschlag anzunehmen und sich auf das Gespräch einzulassen.
„Oh, das ist tatsächlich eine sehr gute Frage“, begann er, seine Stimme voller Erzählfreude. Er hatte bereits angefangen, eine kleine Anekdote zu entwickeln, doch dann stockte er abrupt und brach seinen Satz mitten im Fluss ab. Ein verlegenes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er seinen Fehler bemerkte.
„Nirgendwoher…?", sagte er dann, bemüht, die Situation mit Humor zu überspielen. „Ich bin mit ein paar Freunden durch die Wälder gestreift, bevor ich auf diesen Clan gestoßen bin.“

Blitzsturm schüttelte leicht den Kopf, ein Anflug von Verwunderung spiegelte sich in seinen Augen wider. Es schien, als hätte seine vorherige Antwort zu einem Missverständnis geführt, und er wollte sicherstellen, dass er sich nun klarer ausdrückte. Wahrscheinlich war seine Formulierung irgendwie falsch oder ungenau rübergekommen, und er wollte die Situation so schnell wie möglich aufklären.
„Oh nein, das habe ich nicht so gemeint,ich möchte aus meiner Herkunft kein Geheimnis machen“, begann er, seine Stimme bemüht ruhig und erklärend. „Ich habe tatsächlich keinen genauen Ort, den ich als meine Heimat bezeichnen könnte. Ich bin immer an sehr vielen verschiedenen Orten unterwegs gewesen, habe verschiedene Territorien durchstreift und bin selten lange an einem Fleck geblieben." Er wollte damit betonen, dass er nie ein festes Zuhause oder einen festen Clan gehabt hatte, sondern eher ein Wanderer war.
„Meine Freunde?", fuhr er fort, als er Schneesterns fragenden Blick bemerkte. „Nun, sie haben es für eine gute Idee gehalten, bei den Zweibeinern Unterschlupf zu suchen." Er sagte dies mit einer gewissen Beiläufigkeit, als wäre es die normalste Sache der Welt, obwohl er wusste, dass dies für viele Clan-Katzen eine ungewöhnliche Entscheidung war. Er vermied es, näher darauf einzugehen, warum seine Freunde diesen Weg gewählt hatten, da er ihre Privatsphäre respektieren wollte.