Sprenkeltropfen war überrascht, als sie die Worte von Schneestern hörte. "Du weißt es nicht? Bist nicht du es, der sich jeweils mit den SternenClan-Katzen trifft?"

Sprenkeltropfen schüttelte den Kopf. "Wahrscheinlich hätten sie liebend gerne mit dir geredet und dich gewarnt. Wahrscheinlich hätten sie dir geholfen, damit es nicht so kommen musste. Aber da du nichts mit ihnen zutun haben wolltest, konnten sie noch so sehr versuchen, dir was zu sagen - du wolltest und konntest es nicht hören. Oder war es etwa nicht so? Und ja, manchmal passieren auch Dinge, die schlimm sind und die der SternenClan nicht verhindert. Aber würde er alles Schlechte immer verhindern, dann würden wir um nichts mehr Sorge halten. Wir würden nicht mehr aufpassen bei einem Fuchs- oder Dachsangriff weil der SternenClan uns ja schon vor dem Tod retten würde. Wir würden nicht aufpassen, wenn wir klettern. Denn der SternenClan würde schon dafür sorgen, dass wir nicht abstürzen. Wir bräuchten keinen Heiler. Denn der SternenClan würde schon dafür sorgen, dass niemand krank wird. Wir bräuchten keine Schüler zu trainieren. Denn wozu soll man kämpfen lernen, wenn man sich nicht zu verteidigen braucht, da der SternenClan schon die Verteidigung übernimmt? Nein! So ist es nicht! Wäre es so, dann wären wir nutzlose und schwache Katzen. Aber das will der SternenClan nicht. Er will, dass wir stark sind. Er will, dass wir lernen, mit Gefahren und schlimmen Ereignissen umzugehen. Denn sie machen uns stark. Schmerz macht uns stark, auch wenn es sich auf den ersten Moment nicht so anfühlt. Gäbe es in der Welt nichts Schlechtes, würden wir das Gute nicht schätzen. Verstehst du, was ich meine?"

Sprenkeltropfen seufzte. «Ich glaube nicht, dass es der Sinn vom Leben ist, alleine mit einer großen Last zu leben und alleine dagegen zu kämpfen. Ich glaube, das Leben ist auf Gemeinschaft ausgelegt. Dies Betrifft sowohl die Gemeinschaft hier gegenseitig unter uns, aber auch die Gemeinschaft mit dem SternenClan. Wobei…wenn ich ganz ehrlich bin, dann frage ich mich auch, inwiefern wir die Beziehung zum SternenClan richtig leben. Damit meine ich auch schon so Kleinigkeiten wie: ‘Dankt dem SternenClan für jedes Beutestück, welches ihr fängt.’ Dabei frage ich mich einfach, ob dies überhaupt Sinn ergibt. Ist es denn der SternenClan, der die Beute zu uns sendet? Das klingt meiner Meinung nach ziemlich absurd. Denn schließlich besteht der SternenClan aus unseren Ahnen. Wir werden auch irgendwann mal Teil des SternenClans sein. Ich bin nicht der Meinung, dass der SternenClan heilig ist. Genauso wenig bin ich der Meinung, dass der SternenClan die Welt erschaffen hat oder die Beute zu uns sendet. Ich glaube, da steckt noch etwas viel größeres dahinter, als wir denken. Etwas, das über dem SternenClan steht. Denn es kann doch einfach nicht sein, dass, wenn ich mal tot bin, die Macht dazu habe, die Welt zu verändern. Und ich glaube auch nicht, dass ich dann perfekt oder gar heilig sein werde. Wieso sollte man das irgendwann sein, wenn man es jetzt auch nicht ist? Und…deine Gedanken haben mich ehrlich gesagt gerade selbst zum Zweifeln gebracht, dass der SternenClan überhaupt etwas für uns tut. Aber dennoch glaube ich nicht, dass wir in unserem Leben einfach auf uns selbst gestellt sind. Ich glaube, da steckt mehr dahinter, als wir glauben. Und vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich letztens mal mit Tannenpelz gesprochen habe über solche Dinge. Aber ich finde das sehr spannend.»
@Schneestern

Sprenkeltropfen zuckte mit den Ohren. "Ich denke schon, dass man was ändern könnte. Man hat doch fast immer eine Wahl, nicht wahr?", fragte sie dann @Schneestern