"Hm? Wie meinst du das denn? Ich verlaufe mich doch bestimmt nicht in meinem eigenen Territorium. Schließlich lebe ich schon seit meiner Geburt hier. Aber wenn du es schon genug erkundet hast, bevor du hier ins Lager gekommen bist, dann sag doch gleich, dass ich es dir nicht mehr zeigen brauche. Und ja, unsere Beute ist echt lecker. Vögel mag ich auch mega gerne, auch wenn es dann jeweils ein Federnwirrwar gibt."

"Ich dachte halt ich lass dich mal ein wenig erzählen", meinte ich. "Ich seh doch das du so eine Freude versprühst wenn du über deinen tollen Clan erzählst." Ich sah auf einem Punkt hinter Tsunamibrust. "Wer weiß wie toll er wirklich ist", dachte ich in Gedanken.

"Ist es für dich schwierig, wenn du siehst, dass ich so eine Freude am Clan habe, während du wahrscheinlich die meiste Zeit bisher im Leben eher leiden musstest im Clan? Ich erzähle ja schon gerne. Aber wenn es dir zuviel wird, kannst du es mir jederzeit sagen. Ich möchte natürlich Rücksicht nehmen, wenn dich deine Vergangenheit noch zu sehr belastet."

Ich schüttelte den Kopf. "Es ist mir gleich", meinte ich mit neutraler Stimmlage, allerdings belastete mich das natürlich schon. Es war nicht von Katzen zu hören die glücklich waren in Gruppen und ich war das nun mal nie. "Manche sind für Gruppen gemacht andere nicht."

"Meinst du mit Gruppen Clans? Ja, da stimme ich dir zu. Die einen sind für das Leben in Clans bestimmt. Andere möchten lieber als Streuner leben oder fühlen sich als Hauskätzchen wohl. Doch meiner Meinung nach gibt es nichts Schöneres als das Leben in einem Clan - vorausgesetzt der Clan ist in sich nicht komplett verfeindet."

"Das Miteinander Leben baut numal auf Vertrauen auf", meinte ich. "Aber das hatten wir in diesem Clan nicht." Ich sah mich um. "Vertrauen ist etwas das starkes. Das stärkste Gefühl das man jemand anderen Schenken kann. Aber in diesem Clan gab es das nicht. Ob es das hier gibt, wer weiß?"

"Du tust mir echt voll leid, dass du eine so schwere Vergangenheit hattest. Was meinst du, kannst du vielleicht glücklich werden, wenn du hier das Vertrauen zu den Katzen aufbauen kannst?"

Bei dem Wort leidtun stellten sich meine Ohren schlagartig auf. "Leidtun? Ich will dir nicht leidtun. Ich bin gereift an der ganzen Sache. Ich habe gelernt alleine zu Leben. Ich will hier niemanden leidtun. Ich will nicht das Katzen aus Mitleid mit mir befreundet sein wollen oder mit mir reden wollen. Ich will mit Katzen reden mit denen es sich lohnt zu Reden. Mit denen man was erleben kann. Aber nicht weil ich ihnen leidtue, sondern weil wir Spaß zusammen haben."

"Oh...nein, so meinte ich das nicht. Natürlich ist das nicht der Grund, weshalb ich mit dir rede. Als ich begonnen habe, mit dir zu reden, habe ich ja noch nicht mal gewusst, wie deine Vergangenheit so war. Also kannst du versichert sein, dass das nicht der Grund ist, weshalb ich mit dir rede. Und ich möchte auch gerne was erleben und Spaß haben mit meinen Clankameraden. Zum Beispiel mit dir. Magst du was unternehmen?"

Ich sah ihn etwas verdutzt an. "Was jetzt gleich?" fragte ich verwirrt. Ich sah ihn schief an. "Und was würdest du denn genau unternehmen wollen?", fragte ich misstrauisch.