Ravyn's Ankunft im neuen Leben
Der Zug hatte längst keinen Namen mehr. Die Farbe war abgeblättert, der Lack verrostet, und die Räder kreischten wie gequälte Geister auf den Schienen. Ravyn hatte sich zwischen zwei Containern festgeklemmt, ihr Herz ein Trommelschlag gegen die Rippen. Der Gestank von Öl, Eisen und Staub hing ihr noch in der Nase, vermischt mit dem letzten Echo der Stadt, das sie in den Knochen trug.
Dann kam der Moment.
Ein flüchtiger Blick über das offene Feld – Bäume, Wiese, keine Häuser. Kein Beton. Nur Weite.
"Jetzt oder nie, Ravyn," zischte sie durch die Zähne – und sprang.
Es war kein eleganter Sprung. Ihre Pfoten berührten den Boden zu hart, sie rollte unsauber ab, überschlug sich und landete mitten im Gras, das so hoch war, dass es sie fast verschluckte. Vögel flatterten kreischend auf, irgendwo jaulte ein entferntes Tier – oder war es nur der Wind? Ravyn blieb kurz liegen, den Blick in den Himmel gerichtet, der so viel blauer war als sie ihn je gesehen hatte. Ihre blauen Augen spiegelten das unendliche Azur über ihr – und für einen Moment war es still.
Dann hustete sie.
"Na toll," krächzte sie, "perfekte Landung. Ich bin ein Naturtalent. Wahrscheinlich hab ich mir den Hintern verstaucht."
Sie rappelte sich auf, schüttelte das Gras aus ihrem Pelz und blickte zurück – der Zug war nur noch ein entferntes Rattern in der Ferne. Die Stadt... war fort. Und mit ihr alles, was Ravyn kannte.
Ihre Pfoten standen auf fremdem Boden – weich, uneben, federnd. Kein harter Asphalt, kein brennender Beton. Sondern Erde, die nach Leben roch und bei jedem Schritt leicht nachgab, als würde sie sie willkommen heißen. Und zum ersten Mal fühlte sich das Fremde nicht wie eine Bedrohung an – sondern wie ein Versprechen.
Sie sog die Luft tief ein, blickte über die Wiesen und Bäume.
Und murmelte leise:
"Okay, Welt... Zeig mir, wer hier wen überlebt."
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